Yet Another Useless Unix Book

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2 Geschichtliches

Im Jahre 1969 entwickelte Ken Thompson an den Bell Laboratories die erste Unix-Version auf einer PDP-7, noch vollkommen in Assembler geschrieben. Zu dieser Zeit schrieb Dennis Ritchie die Programmiersprache C, die auf Thompsons' B basierte. Bis 1971 wurde Unix dann nahezu komplett neu in C programmiert und auf die PDP-11 portiert, da diese Sprache Unix eine hohe Portablitiltät garantierte. Somit gelten beide Entwickler als die Väter dieses Betriebsystems. Die grundlegenden Ideen dazu holten sie sich aus dem, zusammen mit weiteren Entwicklern an den Bell Laboratories konzipierten Multics, sowie CTSS vom MIT und GENIE von Berkeley. Diese Ideen waren, im Gegensatz zu denen der zu dieser Zeit bekannten Systemen, die Verfügbarkeit im Quellcode, die Implementierung in einer Hochsprache und die Möglichkeit für jeden Benutzer mehrere Prozesse zur gleichen Zeit laufen zu lassen. Die erste offizielle Version, die auch an Interessierte weitergegeben wurde, war Version 6. Version 7 wurde möglichst portabel gehalten und lief auch auf Interdate 8/32 und der damals aufkommenden VAX-Architektur.
Um diesen Zeitpunkt entwickelten verschiedene Gruppen an den vorhandenen Quellen weiter: Technische Entwicklungen flossen quer durch die verschiedenen Zweige, wodurch jedes Unix-Derivat von Gedanken der anderen profitierte. Workstation-Hersteller und Software-Häuser verkauften ihre jeweilige Version von Unix, die auf den (lizensierten) Quellen der o.g. Zweige beruhten unter eigenem Namen (HP/UX, Unixware, AIX, A/UX, IRIX, SunOS, Solaris, Domain/OS, Interactive, BSDI, OSF/1, Ultrix, DEC Unix, ...). Bekannte, nicht-Unix-basierende Systeme (OS/2, Windows 95, Windows/NT), wurden als Unix-killer gehandelt, aber keins davon hat es bisher geschafft Unix aus den Marksegmenten zu verdrängen, für die es von Anfang an gedacht war und für die es heute noch keine wirklich brauchbaren Alternativen gibt.



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