Internet am OSGO

! zum Inhaltsverzeichnis


Protokoll zum Vortrag ,,Internet am OSGO'' anläßlich der Jahrestagung des AKS in der GUUG

Kassel, Samstag, 21.11.1998
Vortragender: Klaus Füller

0.1 Einleitung

Nach einem umfassenden Einblick in das Linux-Netz des Georg-Christoph-Lichtenberg-Gymnasiums, samt Server-Diensten, Client-Installationen und Administrations-Tools (s. Protokoll von Klaus-D. Bombei) und einer mit Kaffee angereicherten Pause in der man sich als Benutzer selbst mit dem Netz auseinandersetzen konnte, berichtet Klaus Füller anschließend von den Internetaktivitäten seiner Schule. Hierbei ging er vorallem auf die technischen Aspekte der Anbindung und der angebotenen Dienste ein. Ein Ausblick auf zukünftige Vorhaben beendete seinen Vortrag, welcher mit amüsanten Anekdoten geschmückt, die Zuhörerschaft fesselte.

0.2 Netzstruktur und Internet-Anbindung

Die Netz- und Server-Struktur am OSGO war schon Bestandteil des nachmittäglichen Vortrags, soll aber hier nocheinmal kurz zusammengefaßt werden:
3 Linux-Rechner teilen sich die Server-Aufgaben. Rechner A ist für die Kommunikation mit anderen Netzen (vorallem dem Internet, aber auch Verwaltungsnetze) zuständig, auf seine Tätigkeiten wird später genauer eingegangen. Die Rechner B und C übernehmen die Benutzerverwaltung, bzw. die Fileserver-Funktion.
Der Kommunikations-Server (A) steht zusammen mit einem ISDN-Router (ELSA) in einem eigenen Netz. Letzterer ist über eine 128kbit/s Standleitung mit einem weiteren Router an der Universität Kassel (Fakultät für Mathematik) verbunden. Über Proxy-ARP werden OSGO-Router und -Kommunikations-Server im Uni-Netz bekannt gemacht. Diese, auf den ersten Blick umständlich erscheinende Realisation, ist notwendig, da sich das Rechenzentrum der Universität weigert, dem OSGO eigene IP-Bereiche direkt zu routen. Dies, obwohl das OSGO sogar ein eigenes, offizielles IP-Netz besitzt. Am WiN-Eingangs-Router des RZ's wird es aber nicht weiter in Richtung Gymnasium geroutet.
Dieser kleine Einblick in die Auseinandersetzungen mit dem Uni-RZ, wurde mit weiteren Geschichten über das Zusammenleben fortgesetzt, so z.B. die Forderung über einen vier-stelligen Betrag für den Betrieb der ISDN-Leitung, nach der sich der Elternverein bereiterklärte eventuell entstehende Kosten zu tragen. Die von Klaus Füller geforderte Rechnung des RZ's läßt immernoch auf sich warten.
Im Linux/NT-Unterrichtsraum wird das offizielle IP-Netz, in den Verwaltungsnetzen IP's aus dem privaten (RFC) -Bereich verwendet. Durch o.g. Umstände können Internetdienste nur über Proxy-Server (auf A) angeboten werden, welches zudem einige Vorteile seitens der Zugriffsbeschränkung mitsich bringt. Im HTTP-Proxy (squid) werden so z.B. URLs bekannter XXX-Sites oder Adressen mit enthaltenen Schlagworten wie ,,Chat'' geblockt. Ein Mitprotokollieren von Seitenaufrufen ist ebenso vorhanden und notwendig.
Unter Windows ist momentan noch kein Zugriff auf das WWW gegeben, soll aber nach der Realisation einer besseren Personalisierung der Windows-Installation auf den Clients ermöglicht werden.

0.3 Angebotene Dienste

Neben dem Zugriff auf das WWW über den Proxy-Server, werden noch weitere Internet-Dienste angeboten. So besitzt jeder Schüler eine eigene Email-Adresse an der Schule, welche per Netscape über POP3 abgefragt werden kann. Dazu wird vom Rechner A alle eingehende Mail an B weitergeleitet, da nur auf diesem die Benutzer eingerichtet sind. Als Mail-Transfer-Agent dient Exim. Er hat sich durch seine X11-Oberfläche für die Konfiguration und Möglichkeiten des Spam-Blockings sehr bewehrt.
In Zukunft soll eventuell KMail (aus KDE) als Mail-Programm eingesetzt und die Mailboxen direkt im NFS-gemounteten Homeverzeichnis der User gelagert werden um auf POP3 verzichten zu können (Nachteil: fehlendes File-Locking). Eine weitere Möglichkeit wäre die Mail direkt in die Netscape-Inbox der Benutzer zustellen zu lassen, welches aber eventuell Header-Modifikationen beim Schreiben in das File vorraussetzt. Per Samba könnten die Homeverzeichnisse dann auch unter NT zur Verfügung gestellt und somit unter diesem Betriebssystem Mail bearbeitet werden. Die Benutzer des Verwaltungsnetze bekommen Mail momentan direkt über den Kommunikations-Server.
Im Netz des Georg-Christoph-Lichtenberg-Gymnasiums existiert ein Newsserver, der externe UseNet-Gruppen aus historischen Gründen von Oldenburg bezieht. Interne Newsgruppen dienen schon seit Langem der Workgroup-Arbeit unter den Schülern und Lehrern. NetNews unterstützen das Arbeiten an gemeinsamen Dokumenten auf einfache Weise, können richtige Groupware-Lösungen aber nicht ersetzen. bscw wäre eine denkbare Alternative, bzw. Ergänzung.

0.4 Geplante Vorhaben

Es ist geplant die Userverwaltung, welche momentan noch auf NT basiert und nur durch Perl-Skripte auf das Linux-Netz übertragen wird, auf Linux umzustellen und über Samba unter NT zur Verfügung zu stellen. Der NT-Server wäre dann nur noch File- und Print-Server, sowie Domain-Controler. Der Vorteil wäre die bessere Integration von z.B. Mail in die NT-Welt und eine wesentlich höhere Stabilität des Systems.
Über Socks sollen weitere Internet-Dienste (z.B. ICQ) zugänglich gemacht werden. An ein Maquerading des Netzes wird ebenso gedacht wie an eine Absicherung durch eine Firewall.

Protokoll von Oliver Paulzen (opp@mnx.de), München.


This document was converted from LaTeX using Karl Ewald's latex2html.